Wettbewerbsbeitrag LiturgieGewänder
Ausführung durch die Kostümbildnerin Demet Taha
Das Liturgische Institut in Trier hat im Sommer 2003 einen Wettbewerb ausgeschrieben, mit dem Ziel, zu innovativen Ideen für zeitgemäße liturgische Gewänder, insbesondere Laiengewänder, anzuregen. Als Textildesignerin im Bereich der Stoffentwicklung und des Entwurfes tätig, befasse ich mich in den letzten Jahren mit der Gestaltung sakraler Gewänder.
Die praktische Konfrontation mit dieser Thematik zeigt ein sich verändertes Bewußtsein, sich ändernde Vorstellungen und Wünsche der Beteiligten.
Die Möglichkeit, ein Gesamtkonzept unter Einbeziehung des Priester- und Diakongewandes und des Kirchenraumes zu erstellen, war ein besonderer Anreiz.
Derartige Kollektionen sozusagen FREI IN DEN RAUM zu planen, ist eine Möglichkeit. Ich entschied mich für eine spezielle zeitgenössische Kirche, die mich sehr beeindruckt hat: die Herz Jesu Kirche in München Neuhausen.
Die Gestaltung der Gewänder berücksichtigt primär die gemeinsame Teilnahme von Gläubigen in ihren verschiedenen Ämtern am Gottesdienst unter Einbeziehung des besonderen architektonischen Konzeptes dieser Kirche. Gemäß liturgischen Regeln werden die hierarchischen Abstufungen der Amtshandlungen durch erkennbare Signa und ein entsprechendes würdiges Erscheinungsbild der handelnden Personen sichtbar.
Meine Gestaltung dieser Gewänder erlaubt es, mit einem Grundmotiv und Colorit zu allen liturgischen Farben (weiß, rot, grün, violett und schwarz) also für das gesamte Kirchenjahr auszukommen; die jeweiligen Farben werden dann durch die Signa (Stola, Manschetten, Rollkrageneinsätze) übernommen. So kann der Aufwand für mehrere Gewänder in den liturgischen Farben vermieden werden; es sind lediglich die Signa auszutauschen.
Unbenommen bleibt es natürlich, auch andere Gewänder insbesondere für den Priester einzusetzen.
Die gestalterische Konzeption der Gewänder sieht vor, die farbigen Flächen jeweils zu inhaltlichen Vorgaben und gegebenem Kirchenraum - hier ist es die Herz Jesu Kirche -auswählen zu können.
Die Wirkung dieses gesamten Kirchenraumes - durch seine unterschiedlichen Materialien, in formaler Strenge eingesetzt, den stark wechselnden Farbstimmungen durch die besondere Lichttechnik -real und mystisch- öffnend und verhüllendwird in den Gewändern auf bewegter Fläche gebündelt.
Die Gewänder bilden eine Einheit; dabei wird die Verbindung zwischen Priestergewand und dem der Laien durch das Diakongewand hergestellt. So vereint die Dalmatik die bei den Laiengewändern vorherrschende Horizontale mit der flächigen und horizontalen Betonung der Kasel des Priesters. Das erheblich reduzierte Stoffvolumen der Kasel gibt vermehrt Fläche des Grundgewandes, der Albe, frei und unterstreicht deren Bedeutung als Taufgewand.
Bei der Umsetzung dieses Entwurfes wurde eine neue Drucktechnik, die des Ink-Jet-Verfahren, angewandt. Der Schnitt der Paramente erlaubt es natürlich auch, neben unproblematischer Größenanpassung ihre Gestaltung auch unter anderen Gesichtspunkten und Techniken vorzunehmen. Das Grundkonzept kann unterschiedlichsten Kirchenräumen heutiger und früherer Stilrichtungen gerecht werden. Dies ist durch die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität des Entwurfes nicht Beliebigkeit erreicht worden. Durch die sorgfältige Auswahl der Stoffmaterialien sind die Gewänder darüber hinaus leicht zu tragen und zu pflegen.
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Präsentation im Pfingst-
gottesdienst Mai 2004 in der Herz Jesu Kirche München Neuhausen Kasel, Diakongewand mit Faltenalbe |
Ausstellung im Krefelder Textilmuseum 02/2004 |
Kreuzgang der Herz Jesu Kirche Kasel, Pastoralreferenten- Gewand Ministranten-Gewand |
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